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Ravensburger Gruppe mit Rekordwachstum 2020 und Kapazitätsgrenzen 2021

Nach einem Rekordwachstum im Jahr 2020 von über 20 % hat die Ravensburger Gruppe 2021 ihren Umsatz noch einmal leicht um rund 1 % auf 636 Mio. Euro erhöht. Dies gelang dem Unternehmen, obwohl es durch das vorangegangene Wachstum an seine Kapazitätsgrenze kam und wegen der Neuausrichtung der Logistik in den USA sowie globaler Transportengpässe weniger Ware auslieferte. Infolgedessen hat die Unternehmensgruppe schon ab 2020 hohe Investitionen angestoßen: Über 100 Millionen Euro fließen vor allem in die Ausweitung der Fertigungskapazitäten und in Arbeitsplätze. Weitere Felder sind die Expansion im Ausland, Innovationspartnerschaften und die Nachhaltigkeit des Unternehmens.

Das Ravensburger Geschäft expandierte im vergangenen Jahr vor allem durch Puzzles und Kreativprodukte. Während in Deutschland die Umsätze leicht zunahmen, stiegen sie in den für Ravensburger wichtigen Auslandsmärkten wie Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und Skandinavien deutlich. Ihr Wachstum erzielte die Gruppe trotz erschwerter Umstände: Zum einen hatte die 2020 sprunghaft gestiegene Nachfrage die Ravensburger Fertigung und Logistik an ihre Kapazitätsgrenze gebracht. Zum anderen lieferte das Unternehmen in seinem zweitgrößten Absatzmarkt USA weniger Ware aus als geplant: Dort war Ravensburger mit der aufwändigen Fusion mehrerer Logistikstandorte befasst und zudem mit globalen Transportengpässen konfrontiert.



„Dreischichtbetrieb, Wochenendarbeit, Überstunden – unsere Belegschaft hat durch ihren enormen Einsatz den großen Bedarf an unseren Produkten bewältigt“, erläuterte Finanzvorstand Hanspeter Mürle das Ravensburger Geschäftsjahr. „Dass ein Teil unserer Ware auf dem Weg zum Kunden festsaß, hat uns in den USA jedoch Umsatz gekostet.“



Ravensburger Renner 2021: „Malen nach Zahlen“ und „echoes“

Nach einem regelrechten Puzzleboom 2019 und 2020 erzielte Ravensburger 2021 in diesem Segment ein weiteres Umsatzwachstum um 5 %. Damit stieg die Zahl der gefertigten Puzzles im vergangenen Jahr auf 32,4 Millionen. Die meistverkauften Puzzles hatten ein spezielles Motiv: Einzelanfertigungen auf Kundenwunsch, produziert als „my Ravensburger Puzzle“. Begehrt waren auch die Lizenzthemen Pokémon und Harry Potter, darunter beispielsweise das „Hogwarts Schloss“ als 3D Puzzle. 

Kreative Beschäftigung stand ebenfalls hoch im Kurs. Dies belegten die Verkaufszahlen der populären „Malen nach Zahlen“-Reihe eindrucksvoll: Sie stiegen im vergangenen Jahr deutlich und verdoppelten sich bei den Angeboten für Erwachsene. Insbesondere in Italien feierte Malen nach Zahlen unter der Marke „CreArt“ nach einem Relaunch einen Verkaufserfolg. 

Einen guten Lauf hatte auch das Ravensburger Kugelbahnsystem „GraviTrax“ mit der neuen „PRO“-Variante, die sich 700.000 Mal im In- und Ausland verkaufte. Das ging vor allem auf die User selbst zurück: Ravensburger kommuniziert mit ihnen über Social Media und sponsert Youtube-Events, wo kunstvoll gebaute GraviTrax-Bahnen zum viralen Hit werden. Die Community wächst ständig, mit derzeit 7 Millionen GraviTrax-Videos auf der Plattform TikTok und 2,5 Millionen Aufrufen allein auf dem offiziellen GraviTrax Youtube-Kanal.



Unter den Spielen stach die Neuentwicklung „echoes“ hervor, eine Audio-Mystery-Spielreihe, die in Kombination mit dem Smartphone gespielt wird. Ihr gelang mit 170.000 verkauften Exemplaren in nur vier Monaten ein Schnellstart. Die nachhaltige Bastelreihe „EcoCreate“ wiederum sprach umweltbewusste Kunden mit ihren Upcycling-Ideen an und erzielte im ersten Jahr einen Absatz von 130.000 Stück.

Investitionen in Mitarbeiter, Fertigung und Nachhaltigkeit
Die Ravensburger Gruppe stieß bereits 2020 einen Investitionsschub über drei Jahre an, der über 100 Millionen Euro umfasst. „Wir investieren derzeit erhebliche Summen in Mitarbeiter, Fertigung und Nachhaltigkeit, damit die Ravensburger Gruppe auch in Zukunft verantwortungsbewusst wachsen kann“, sagte Vorstandsvorsitzender Clemens Maier.



Mehr Fertigungskapazität und neue Bürowelt am Standort Ravensburg 

Die anhaltend hohe Nachfrage nach Ravensburger Produkten veranlasste die Unternehmensgruppe zur Ausweitung ihrer Fertigung und Logistik. Im vergangenen Jahr installierte Ravensburger neue Produktionsanlagen am Standort Ravensburg und erweiterte dort seine Logistikflächen. Am zweiten Produktionsstandort in Polička, Tschechien, führte das Unternehmen einen Erweiterungsbau durch und beschaffte weitere Fertigungsanlagen. 



Auch in Mitarbeiter und Arbeitsplätze investiert Ravensburger hohe Summen. Deren Zahl stieg im vergangenen Jahr um 109 auf 2.413. Am Firmensitz Ravensburg wandelt Ravensburger derzeit die vorhandenen Büros in eine neue Bürowelt um. Zudem lancierte das Unternehmen eine umfangreiche Employer Branding Kampagne, um neue Mitarbeiter zu gewinnen.



„Ravensburger Next Ventures“ – Innovationen mit jungen Startups Ab 2022 richtet sich Ravensburger mit seinem „Next Ventures“ Investmentprogramm an junge Start-ups, um über eine Beteiligung gemeinsam Innovationen am Markt zu platzieren. Die Unternehmensgruppe finanziert dieses Programm mit einem zweistelligen Millionenbetrag und investiert in jährlich maximal vier Projekte. Gefragt sind kreative Gründer aus den Bereichen Spielwaren, Kinderbücher und Edutainment, die Produkt-, Vertriebs- oder auch Materialideen realisieren wollen und dafür Know-how und Netzwerk von Ravensburger nutzen.



Eigene Niederlassungen in China und Polen

Ravensburger führt seine Internationalisierungsstrategie konsequent fort: Bislang war Ravensburger in China und Polen nur mit externen Distributoren und kleinem Sortiment vertreten. 2021 und 2020 gründete die Unternehmensgruppe dort eigene Niederlassungen, denn beide Märkte sind vielversprechend: Dort wächst das durchschnittliche Einkommen und Eltern zeigen verstärkt Interesse an hochwertigen und edukativen Angeboten. 



Umfangreiche Investitionen in Nachhaltigkeit

Als Unternehmen mit Werten und Verantwortungsbereitschaft investiert Ravensburger seit 2019 verstärkt in nachhaltiges Wirtschaften. Ein interdisziplinäres Team von Ravensburger Mitarbeitern erarbeitete mit Experten eine Klimabilanz und eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie für die Ravensburger Gruppe. Die wichtigsten Ziele sind klimaneutrale Betriebe ab 2023 und die Reduzierung des CO2-Ausstoßes entlang der gesamten Lieferkette bis 2030. Derzeit stellt das Unternehmen den gesamten Betrieb auf Ökostrom um und unterstützt Klimaschutzprojekte der Organisation „Fairventures Worldwide“. Verringern soll sich auch der Anteil von Einwegplastik in Produkten. Der Anteil von zertifizierten nachhaltigen Materialien, etwa bei Papier und Pappe, soll weiter erhöht werden. Zudem entwickelt Ravensburger gezielt Produkte, die bei Kindern die Sensibilität für Nachhaltigkeit fördern. Anfang 2022 etablierte das Unternehmen eine eigene Abteilung für Nachhaltigkeit.

Über Ravensburger

Die Ravensburger AG ist eine internationale Unternehmensgruppe mit mehreren renommierten Spielwarenmarken. Ihre Mission lautet: „Wir inspirieren Menschen zu entdecken, was wirklich wichtig ist.“ So fördern Ravensburger Angebote das Miteinander, vermitteln Wissen und soziale Fähigkeiten, bieten Entspannung und schaffen bleibende Erinnerungen. Die bedeutendste Marke des Unternehmens, das Ravensburger blaue Dreieck, ist eine der führenden europäischen Marken für Spiele, Puzzles und Kreativprodukte sowie für deutschsprachige Kinder- und Jugendbücher. Weltweit werden Spielwaren mit dem blauen Dreieck verkauft. Zudem erweitern die internationalen Marken BRIO und ThinkFun das Angebot der Unternehmensgruppe. Ravensburger ist seit seiner Gründung 1883 ein Familienunternehmen, geprägt von Tradition und gewachsenen Werten. 2021 erwirtschafteten 2.413 Mitarbeiter einen Umsatz von 636 Millionen Euro.* Ravensburger unterhält eigene Werke in Ravensburg und Polička, Tschechien.

Simba Dickie Group berichtet über Geschäftsentwicklung 2021

In einer Online-Pressekonferenz informierte die Simba Dickie Group über ihre Geschäftsentwicklung in 2021 und gab einen Ausblick auf die Planungen in diesem Jahr. Demnach gab es eine Umsatzsteigerung trotz Corona-Pandemie und Engpässen bei Logistik und Beschaffung, was zu einer Verteuerung von Rohstoffen und Frachten führte. In Betrieb genommen wurde 2021 ein neues Logistikzentrum in Sonneberg. Weiterhin kann das Unternehmen auf eine solide Ertrags- und Finanzsituation verweisen und stellte durch eine Beteiligung am Modellfahrzeughersteller Spark/Minimax die Weichen für ein weiteres Umsatzwachstum in 2022 trotz der zu erwartenden Preissteigerungen.

Das Jahr 2021 stand im Zeichen der Corona-Pandemie und prägt auch 2022 weiterhin intensiv die Situation des international aktiven Spielwarenherstellers Simba Dickie Group. Im Jahr 2021 kam es in diesem Zusammenhang zudem zu einer merklichen Verknappung im Bezugsbereich, insbesondere bei Rohstoffen, Komponenten, Kartonagen sowie bei Fertigwaren und beim Frachtraum aus Fernost. Das führte zu einer nicht unerheblichen Verteuerung beim Warenbezug. Aufgrund dieser Entwicklung entstanden Engpässe in der Logistik und bei der Warenversorgung im Weihnachtsgeschäft. Umso erfreuter verkündet Manfred Duschl, Geschäftsführer der Simba Dickie Group, zum Jahresauftakt: „Wir konnten im Jahr 2021 trotz dieser Einschränkungen den konsolidierten Gesamtumsatz von 715,0 Mio. Euro im Vorjahr auf nunmehr 754,1 Mio. Euro um 5,5% steigern.“

Er erläutert: „Aufgrund unterschiedlich ausgeprägter Lockdowns im Jahr 2021 war der Gewinner in dieser Situation ohne Zweifel der E-Commerce weltweit. Der stationäre Handel schnitt dabei unterschiedlich gut ab. Darüber hinaus war 2021 wie bereits im Vorjahr eine Verlagerung von Umsätzen auf Basis FOB von Fernost hin zu nationalen Geschäften feststellbar. Verstärkt wurde diese Entwicklung zweifelsohne noch durch die Verknappung und erhebliche Verteuerung im Bereich der Seefrachten. Die einzelnen Gruppenmitglieder der Simba Dickie Group haben im Vergleich zum Vorjahr annähernd gleichermaßen im Jahr 2021 zum Umsatzerfolg beigetragen. Bei der Simba-Gruppe mit den Gesellschaften in Fürth und Hongkong sowie den Gesellschaften Zimpli Kids und Corolle belief sich der konsolidierte Gesamtumsatz 2021 auf 126,6 Mio. Euro.

Die Dickie-Gruppe mit den Gesellschaften in Fürth und Hongkong sowie den Gesellschaften Tamiya-Carson und Jada konnte einen konsolidierten Gesamtumsatz in Höhe von 230,8 Mio. Euro erreichen. Die Smoby-Gruppe einschließlich der Gesellschaft BIG hat zum konsolidierten Gesamtumsatz der Gruppe mit 124,2 Mio. Euro beigetragen. Der konsolidierte Gesamtumsatz der Tochtergesellschaften im Ausland einschließlich der Produktionsgesellschaften, die als Cost-Center ausschließlich für die Gruppe arbeiten sowie der sonstigen Gesellschaften der Gruppe im Inland betrug im Jahr 2021 272,4 Mio. Euro. Zur Vereinheitlichung der Außendarstellung haben wir die Zuordnung der Gesellschaften zu den einzelnen Gruppen im Vergleich zum Vorjahr geändert. Aus diesem Grund sind die im Vorjahr genannten Umsatzergebnisse nicht mehr unmittelbar vergleichbar. Der Beitrag zum Gesamtumsatzerfolg, das heißt die Umsatzsteigerung, lag bei allen Gruppen gleichermaßen zwischen 5,0% und 6,0%.“

Der internationale Anteil der Simba Dickie Group liegt wie im Vorjahr unverändert bei 75%. Die Hauptexportnationen der Gruppe waren im Jahr 2021 wieder die Länder USA, Frankreich und Italien.

Für 2022 prognostiziert Manfred Duschl: „Es werden aufgrund der genannten erheblichen Preiserhöhungen beim Warenbezug und im Seefrachtbereich Preissteigerungen im Verkauf nicht ausbleiben können. Es bleibt abzuwarten, wie der Markt darauf reagiert. Darüber hinaus wird uns Corona weiter beschäftigen. Trotz dieser unverändert kritischen Situation plant die Simba Dickie Group, den konsolidierten Gesamtumsatz im Jahr 2022 um 5,4% von 754,1 Mio. Euro auf 795,0 Mio. Euro zu steigern.“

Mitarbeiter

Die Simba Dickie Gruppe beschäftigte Ende 2021 weltweit 3.000 Mitarbeiter.

Im Vorjahr waren es 2.950 Mitarbeiter. Die Veränderungen zum Vorjahr gehen im Wesentlichen in zwei Richtungen. Aufgrund der Lieferproblematik in Fernost sind in der Majorette Fabrik in Thailand 50 Mitarbeiter weniger beschäftigt gewesen. In der Logistik in Deutschland ist die Mitarbeiteranzahl im Laufe des Jahres um 100 Mitarbeiter erhöht worden.

Ende 2021 waren in der Simba Dickie Group in Deutschland 894 Mitarbeiter im Einsatz. Im Vorjahr waren es 792 Mitarbeiter. Die Mitarbeiteranzahl in den Hongkong Gesellschaften ist mit 194 Mitarbeitern im Vergleich zum Vorjahr mit 193 Mitarbeitern nahezu unverändert geblieben. Die restlichen 1.912 Mitarbeiter (Vorjahr 1.964 Mitarbeiter) sind für die Simba Dickie Group im Ausland tätig.

Zwischenzeitlich beschäftigt die Simba Dickie Group in den eigenen Produktionsbetrieben im In- und Ausland 1.628 Mitarbeiter. Das sind 54% der Gesamtmitarbeiteranzahl.

Ertrags-/Finanzsituation

„Die zum Teil erheblichen Verteuerungen bei Rohstoffen, Komponenten, Kartonagen, bei Fertigwaren und bei den Seefrachtraten“, so Manfred Duschl, „waren und sind am Markt durch adäquate Preisanpassungen nicht oder zumindest nicht in voller Höhe umsetzbar gewesen und werden auch in Zukunft nicht vollständig umsetzbar sein. Das hat im Jahr 2021 zu einem gewissen Druck auf die Margen geführt. Durch eine umsichtige und vorausschauende Warenbevorratung konnte die Ertragssituation der Gruppe auf einem nach wie vor guten und zufriedenstellenden Niveau gehalten werden. Bei einer in 2022 weiterhin so anhaltenden Situation bleibt das in Zukunft sicherlich eine Herausforderung. Die Finanzsituation der Simba Dickie Group ist unverändert zum Vorjahr. Sie ist gut, solide und sehr stabil.“

Preiserhöhungen je Bereich von 5 bis über 20 %

Bei der Simba Dickie Group geht man in diesem Jahr je nach Bereich von Preiserhöhungen von 5 bis teils über 20 % aus. Bei Holz und Puppen rechnet man mit 5–10 %, bei Plüsch mit 10–15 % und bei Elektronik (u.a. RC-Fahrzeuge) mit 15-20 %. Selbst bei made in Europe-Produkten wie beim Bobbycar geht man von Kostensteigerungen um 10-15 %, hier allerdings nicht wegen der Fracht- sondern der Materialkosten aus.

Wichtige Investitionen und Veränderungen 2021

Die Simba Dickie Group hat im Jahr 2021 Investitionen in einer Größenordnung von 50,0 Mio. Euro getätigt. Vom Gesamtinvestitionsvolumen entfielen dabei ca. 10,0 Mio. Euro auf Investitionen in Werkzeuge für neue Produkte und Produktentwicklungen und ca. 7,5 Mio. Euro auf Investitionen in neue Maschinen und maschinelle Einrichtungen in allen Produktionsbetrieben der Simba Dickie Group. In bauliche Erweiterungen im Produktions- und Logistikbereich wurden 2021 ca. 10,0 Mio. Euro investiert.

Der Anteil am Gesamtinvestitionsvolumen im IT-Bereich betrug mit etwa 2,5 Mio. Euro 5%. Hervorzuheben sind hier die SAP-Anbindungen von Corolle in Frankreich, von Simba Dickie Nordic mit den Ländern Norwegen und Schweden sowie der Beginn der SAP-Implementierung von Smoby Toys in Frankreich und Simba Toys Spanien.

Die Simba Dickie Group hat sich darüber hinaus im Jahr 2021 mit 49,0% an der Spark Group beteiligt. Bei der Spark Group, deren Muttergesellschaft unter Minimax firmiert, handelt es sich um einen namhaften Hersteller und Distributeur im Modellfahrzeugbereich mit zwei Fabriken in China, einer im Aufbau befindlichen Produktionsstätte in Madagaskar und eigenen Vertriebsgesellschaften in Deutschland, Frankreich, UK und Japan. Die Simba Dickie Group wird in dieses Joint Venture die Marke und Produktlinie Schuco einbringen, mit dem Ziel, gemeinsam für diesen Produktbereich noch mehr Gewicht in diesem Marktsegment zu bekommen.

Das Logistikzentrum der Simba Dickie Group in Sonneberg in Thüringen wurde 2021 fertiggestellt. Ein vollautomatisches Hochregallager bietet zusätzliche 13.200 Palettenplätze. Die Kapazitäten des automatischen Kleinteilelagers haben sich verdreifacht. Seit Juli 2021 wickelt die Simba Dickie Group dort auch die komplette Logistik von Märklin ab.

Geplante Investitionen und Maßnahmen 2022

Ein Schwerpunkt der geplanten Investitionen für 2022 liegt in einer baulichen Erweiterung am Logistikstandort der Gruppe in Sonneberg, Thüringen. Ca. 5.000m² Fläche für die Warenbereitstellung wird ein weiteres Lagergebäude bieten. Eine konsequente Fortsetzung der Investitionen im Maschinenpark an allen Produktions- und Logistikstandorten der Gruppe ist weiterhin geplant. Der Fokus bei diesen Investitionen liegt darauf, durch Rationalisierungen zumindest zum Teil notwendige Preissteigerungen im Verkauf auffangen zu können. Darüber hinaus liegt ein Schwerpunkt im IT-Bereich auf der Implementierung von SAP in der Gesellschaft Smoby Toys SAS in Frankreich.

Das für 2022 angesetzte Investitionsvolumen beläuft sich auf 40,0 bis 50,0 Mio. Euro. Davon entfällt zirka die Hälfte auf Deutschland.

Als Neuheiten für 2022 kündigte Simba Dickie nachhaltiges Spielzeug aus Holz und Kunststoff, Zauberhafte Puppen, spannende Gesellschaftsspiele, Unterhaltsames für den Garten, faszinierende Modellfahrzeuge und Kidults für junggebliebene Erwachsene an.

Märklin nimmt weiter Fahrt auf

Steigende Nachfrage nach Modelleisenbahnen des Göppinger Herstellers. Umsätze stabilisieren sich auf hohem Niveau trotz Corona Pandemie und Beschaffungsengpässen. Der Modelleisenbahnhersteller Märklin aus Göppingen gab Ende Januar 2022 seine Umsatzzahlen bekannt und berichtet zum Jahresauftakt über seine Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr.

Florian Sieber, Geschäftsführender Gesellschafter von Märklin, fasst die Entwicklung in der weiterhin durch die Corona-Pandemie geprägten Gesamtsituation zusammen: „Wir haben unseren angepeilten Umsatz für das im April abgeschlossene Geschäftsjahr 2020/2021 von 112 Mio. Euro mit rund 128 Mio. Euro weit übertroffen – trotz Herausforderungen in der Beschaffung von Elektronikzubehör und vielen Einschränkungen, die die Pandemie mit sich bringt. Für das laufende Geschäftsjahr 2021/2022 planen wir, einen Umsatz über 130 Mio. Euro zu erreichen.“ Auch im Jahr 2021 konnte Märklin viele Menschen vom Hobby der Modelleisenbahn begeistern, die sich nach einer wertvollen und entspannenden Beschäftigung sehnen. „Schon im Januar 2021 konnten wir mit einem hohen Auftragsbestand ins neue Jahr starten. Zuversichtlich stimmt uns, dass wir dieses Polster zum 1.1.2022 sogar noch um einen Tick ausbauen konnten“, so Florian Sieber. Das Auftragswachstum lässt sich in allen Produktgruppen und Spurweiten beobachten. Auch durch das Jubiläum im letzten Jahr hat die Spur Z prozentual den größten Sprung gemacht, zugelegt haben jedoch alle Spurweiten. Sehr deutliche Steigerungen hat LGB zu verzeichnen. Hier wurden die Bestände phasenweise leergekauft und für den Modelleisenbahnhersteller ist es nach wie vor schwierig, wieder ein lieferfähiges Sortiment aufzubauen. Die Situation in der Produktion wurde immer wieder durch den Mangel an Elektronikchips aus Asien erschwert. „Trotz der schwierigen Situation im Elektronikbereich sind wir auf einem guten Weg“, resümiert Florian Sieber und zollt seinem Geschäftsführer Wolfrad Bächle und dessen Team großen Respekt: „Die Produktion und Technik hat sehr vorausschauend geplant und die besonderen Herausforderungen bestens gemeistert. Das verdient höchsten Respekt.“ 

Kernmarkt des Modelleisenbahnherstellers und Wachstumstreiber ist nach wie vor Deutschland, doch auch in den USA haben sich die Umsätze im vergangenen Jahr sehr positiv entwickelt. Außerordentliche Steigerungen meldeten auch Frankreich und die Schweiz.

Die Ertrags- und Finanzsituation von Märklin ist weiterhin als gut und solide zu beurteilen. 

Neues Versandlager im Logistikzentrum der SIMBA DICKIE GROUP

Mitte des letzten Jahres erfolgte der Umzug des Märklin Versandlagers nach Sonneberg. „Wir bedauern, dass nicht alles so reibungslos lief. Bei unseren Kunden bitten wir um Entschuldigung für längere Wartezeiten und nicht immer einwandfreie Versandware. Wir haben inzwischen etliche Maßnahmen ergriffen, um die Situation in der Zukunft zu verbessern.“ Eine Herausforderung stellt allerdings auch die Personalsituation in Sonneberg dar. Es bleibt schwierig, passende Mitarbeiter zu finden. Dies betrifft alle Ebenen, von der Lagerfachkraft bis ins mittlere Management.

Alte und neue Investitionen

Märklin investierte im Jahr 2021 auf gleichbleibend hohem Niveau wie auch im Jahr 2020. Dazu zählten der Kauf eines neuen 5-Achs-Bearbeitungszentrums, der Kauf einer neuen CNC-Messmaschine mit CAD-Anbindung, Investitionen in IT-Hardware und Software-Umstellungen im ERP-System für die Verlagerung der Logistik nach Sonneberg. Fü das Werk in Ungarn wurde in eine Spritzgussmaschine mit einer Schließkraft von 100 Tonnen, in eine neue CNC-Senkerodiermaschine, zwei Digitaldruckmaschinen und in IT-Hardware investiert.

Die größte geplante Investition am Standort Göppingen im kommenden Geschäftsjahr ist der Bau der neuen Kantine in Höhe von ca. 2 Mio. Euro. Sie wird einen prominenten Platz im Hof des Märklin Stammwerks neben der riesigen Dampflokomotive 1315 der Baureihe 44 finden und gleichsam Mitarbeitern und Gästen offenstehen.

Insbesondere im Werk in Ungarn war und ist geplant, die Anzahl der Mitarbeiter deutlich zu erhöhen, was aufgrund der vor Ort ansässigen Automobilbranche bislang nur zum Teil gelungen ist. Daher bleibt die Personalsituation in Ungarn weiter angespannt. Florian Sieber erläutert: „Wir arbeiten mit einer limitierten Produktion, da Mitarbeiter für unser Werk in Györ schwer zu finden sind.“ In Deutschland ist die Anzahl an Mitarbeitern auf Vorjahresniveau geblieben. Dies sind derzeit rund 470 Mitarbeiter in Göppingen.

Märklin setzt verstärkt auf digitale Kommunikation. 

Bedingt durch die anhaltende Pandemie setzte Märklin auch 2021 verstärkt auf die digitale Kommunikation. Gerade für Einsteiger findet die Ansprache vermehrt auf YouTube, Instagram und Facebook statt. Der Märklin YouTube-Kanal wurde stark ausgebaut und überzeugt mit einer bunten Mischung aus unterhaltsamen Filmen, Erklärvideos und Produktvorstellungen. Eine komplette Serie für Einsteiger begleitet den Weg von der Startpackung bis zur fertig gebauten Modellbahnanlage auf unterhaltsame Weise. Aktuell plant Märklin auch für die LGB-Gartenbahnen einen eigenen YouTube-Kanal zu etablieren, der zum Bau einer Gartenbahn anleitet und inspiriert.

Märklin verbindet Generationen

2021 publizierte Märklin erneut eine starke Kommunikationskampagne im Weihnachtsgeschäft, um die Marketing-Strategie „Märklin verbindet Generationen“ zu stärken. „Endlich wieder klein sein“ titelte das Video, das an den Zauber des Spiels mit der Modellbahn in der Kindheit erinnert. Der Märklin-Film, erstmals mit der ausgezeichneten Agentur BBDO aus Berlin umgesetzt, überzeugte mit der emotional erzählten Geschichte, bei der ein Vater diese Faszination seiner Tochter vermittelt.

Message Wagons transportieren Kunst

Ein Highlight für Kunstinteressierte präsentiert Märklin mit den limitierten Message Wagons. Eisenbahnen – Sinnbild für den Gütertransport von A nach B – transportieren hier Botschaften von Künstlern wie Keith Haring oder Jean-Michel Basquiat. Erfolgreich erreicht Märklin damit neue Zielgruppen. Florian Sieber, selbst begeisterter Art-Toy-Sammler, steht für zukünftige Modelle bereits mit weiteren Künstlern in Kontakt.

„märklineum“

Auf einer Gesamtfläche von rund 3000 qm entstand am Stammsitz von Märklin in Göppingen für Sammler und Familien aus aller Welt eine eindrucksvolle Modelleisenbahnanlage und Erlebniswelt. Als Wahrzeichen des märklineums begrüßt das riesige Dampfross 1315 aus der Baureihe 44 auf dem Gelände die Besucher. Nach dem Museumsshop mit Fundgrube und dem Servicebereich, der im Stil eines Ringlokschuppens gestaltet ist, konnte 2021, je nach aktueller Pandemiesituation, die detailreich aufbereitete, beeindruckende Ausstellung mit vielen interaktiven Exponaten zeitweise für Besucher geöffnet werden. Die geplante große offizielle Einweihung fand jedoch bisher leider nicht statt. Innerhalb der ersten sechs Monate nach Öffnen der Ausstellungsräume haben viele Einzeltouristen die Rückreise aus dem Urlaub für einen Abstecher im Museum genutzt. Fans aus dem Ausland nahmen zum Teil weite Anreisen auf sich, um die Exponate zu bewundern. Durchwegs positive Resonanz erhielt Märklin unter anderem auch für die interaktive Darbietung, die historisches Spielzeug zum Leben erweckt und die Geschichte von Märklin auf innovative Art und Weise wiedergibt.

Faszinierende neue Modelle

2022 werden die neuen Modelleisenbahnen wie im Vorjahr in einem bewährten digitalen Format mit speziellen Landingpages vorgestellt. Marketingleiter Jörg Iske erklärt: “Unsere Neuheiten präsentieren wir auf den Landingpages unserer Marken Märklin, Trix und LGB. Kunden haben hier die Möglichkeit, unsere Neuheiten in Form von Märklin TV-Beiträgen, einer Bildergalerie mit Zusatzfunktion und den Neuheitenprospekten kennenzulernen. Sie können dann die entdeckten Neuheiten in einer Wunschliste sammeln und diese mit unseren Handelspartnern besprechen. Eine komfortable Möglichkeit, auf einen virtuellen Schaufensterbummel zu gehen!“

Zum Start ins Jahr 2022 stellen alle drei Marken des Modelleisenbahnherstellers aus Göppingen zusammen 259 Neuheiten in allen Spurweiten vor. Märklin hat 140 neue faszinierende Modelle im Sortiment, bei Trix und Minitrix dürfen sich Fans auf 91 und bei LGB auf 28 Neuheiten freuen.

Action und Abenteuer mit dem Comic-Helden Batman

Mit dem neuen Märklin my world Eisenbahn-Set „Batman“ reisen Kinder ab drei Jahren in die Welt ihres Lieblings-Comic-Helden. Der Zug ist im Design von Batman und der fiktiven Großstadt Gotham City gestaltet. Um immer schnell zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, braust der Superheld mit einem ICE3 im speziellen Batman-Design durchs Kinderzimmer. Da können sich die Halunken jetzt schon warm anziehen. Das Set umfasst trittfeste, kindgerechte Kunststoffgleise für einen schnellen Auf- und Abbau – auch auf dem Fußboden. Die Fernsteuerung, der Märklin Power Control Stick, ermöglicht eine kinderleichte Bedienung. So sind jeweils drei Geschwindigkeitsstufen bei Vorwärts- und Rückwärtsfahrt, sowie drei Soundfunktionen und ein Zweilicht-Spitzensignal über das kabellose Infrarot-Fahrgerät steuerbar. Der Zug kann mit zwei verschiedenen Frequenzen betrieben und somit mit einem weiteren akkubetriebenen Zug ergänzt werden. Durch die Verwendung von Magnetkupplungen ist ein leichtes Kuppeln garantiert. Der zweite Zugteil bietet durch das abnehmbare Dach und die Inneneinrichtung einen hohen Spielwert. Das Set bietet ein tolles Spielvergnügen mit der Märklin my world Hochbahn und dem Spielen auf zwei Ebenen. Dafür sind 72 Bausteine für Hochbahnpfeiler und 14 Adapterbausteine zur Gleisbefestigung im Set enthalten.

Über Märklin:

Das 1859 von Theodor Friedrich Wilhelm Märklin gegründete Unternehmen entwickelte sich von einer kleinen Fabrik für Blechspielwaren zum heute weltweit bekannten Marktführer im Modellbahnbereich. 1888 übernahmen die Söhne Eugen und Karl Märklin die Firma als Gebr. Märklin. 1891 präsentierten die Brüder auf der Leipziger Frühjahrsmesse erstmals eine Modelleisenbahn. Unter dem Dach der Firmengruppe Märklin befinden sich die drei Modelleisenbahnmarken Märklin, TRIX und Lehmann-Gartenbahn (LGB). Das Unternehmen beschäftigt im Stammwerk Göppingen und in Györ (Ungarn) derzeit knapp über 1200 Mitarbeiter.

Metaverse: Große Neugier auf das Unbekannte

•           Mehr als 24 Millionen Deutsche können sich vorstellen, das Metaverse in Zukunft zu nutzen, aber…

•           …6 von 10 Deutschen haben bisher noch nichts davon gehört

•           Das größte Interesse beim Metaverse besteht an der Kommunikation mit anderen, dem gemeinsamen Spielen sowie an virtuellen Events

Fortnite und Roblox gelten als mögliche Vorläufer, Microsoft plant eines für die Wirtschaft zu entwickeln und Facebook hat sich bei seiner Umbenennung in Meta daran orientiert: Kaum eine Idee treibt derzeit die Digital-Wirtschaft so an wie das sogenannte Metaverse. Dabei handelt es sich um eine Verbindung der realen und virtuellen Welt zu einem neuartigen Raum, in dem Menschen auf unterschiedlichste Weise miteinander interagieren können. Die Idee des Metaverse trifft auch bei den Deutschen auf großes Interesse: So kann sich bereits mehr als jeder dritte Deutsche (35 Prozent) über 16 Jahren vorstellen, zukünftig das Metaverse zu nutzen. Das entspricht über 24 Millionen Menschen. So lauten die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des game – Verband der deutschen Games-Branche. Dabei fällt die Nutzungsbereitschaft noch sehr unterschiedlich aus: 7 Prozent der Deutschen wollen das Metaverse dabei auf jeden Fall nutzen, 15 Prozent wollen zuvor noch etwas mehr darüber erfahren, sind dann aber bereit, die virtuelle Welt zu betreten. Weitere 13 Prozent würden es nutzen, sobald es sich etabliert hat. Doch so neugierig viele Deutsche bereits auf das Metaverse sind, so unbekannt ist die Idee gleichzeitig für viele andere: So haben rund 6 von 10 Deutschen bisher noch nichts vom Metaverse gehört.

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„Das Metaverse ist eine der spannendsten Visionen der Digitalwirtschaft. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, welchen Stellenwert heute schon digitale Räume im Leben von Millionen Menschen einnehmen. Oft wird dabei noch an Messenger, Soziale Netzwerke oder Video-Calls gedacht, aber Games zeigen bereits heute, wie der Austausch mit anderen auch aussehen kann, nämlich interaktiv, sozial und immersiv. Daher spielen sowohl Unternehmen als auch Technologien aus der Games-Branche bei den Metaverse-Ideen eine zentrale Rolle. Neben 3D-Engines, Virtual- und Augmented-Reality-Brillen kommen hier auch Netzwerk-Technologien und Konzepte aus dem Game Design zusammen und füllen Schritt für Schritt das für viele Menschen interessiert bis skeptisch beobachtete oder auch noch gänzlich unbekannte Konzept des Metaverse“, sagt game-Geschäftsführer Felix Falk.

Ob privat oder sogar beruflich: Diejenigen, die dem Metaverse grundsätzlich offen gegenüberstehen, interessieren sich für ganz unterschiedliche Möglichkeiten: Am häufigsten wird die Option genannt, mit anderen zu kommunizieren. Rund jeder Dritte (30 Prozent), der dem Metaverse offen gegenübersteht, würde sich dort gerne mit anderen austauschen. Aber auch das gemeinsame Spielen (26 Prozent), der Besuch von virtuellen Events wie Konzerten oder Ausstellungen (24 Prozent) treffen ebenso auf großes Interesse wie gemeinsam Filme und Serien im Metaverse zu schauen (17 Prozent) oder zu shoppen (15 Prozent). Selbst berufliche Meetings sind für rund jeden Siebten (14 Prozent), der das Metaverse nicht ablehnt, eine spannende Nutzungsmöglichkeit.

Unter dem Begriff Metaverse werden Ideen für Weiterentwicklung des Internets verstanden. Die verschiedenen Konzepte hierfür umfassen in der Regel eine Verbindung von virtueller und realer Welt, die dauerhaft, ohne Obergrenze hinsichtlich der Anzahl der Nutzenden, in Echtzeit stattfindet und die ein eigenes Wirtschaftssystem hat. Das Metaverse soll eine hohe Interoperabilität bieten und die unterschiedlichsten Anwendungen ermöglichen. Der Begriff des Metaverse wurde erstmals 1992 im Science-Fiction-Roman „Snow Crash“ von Neal Stephenson verwendet und findet sich seitdem in unterschiedlichsten kulturellen und technologischen Kontexten wieder.

Messewirtschaft: Hin und Her der Politik kostet weitere fünf Milliarden Euro

2022 bereits 100 Messen verschoben oder abgesagt – AUMA-Geschäftsführer: „Wieder über das Möglichmachen reden“ – Hilfspaket für Messen zügig nachbessern

Erneut startet die Messewirtschaft in Deutschland mit Absagen und Verschiebungen von Messen in das neue Jahr. Wenigstens 100 der 390 geplanten Messen sind bereits in spätere Monate oder das kommende Jahr verschoben oder gestrichen worden. Hintergrund sind Messe-Verbote oder weiter verschärfte Pandemie-Bestimmungen.

  • Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA: „Wir müssen wieder über das Möglichmachen reden. Corona-Verordnungen der Länder, die vier Wochen oder weniger Gültigkeit haben, sind keine Geschäftsgrundlage. Dieses Hin und Her der Politik kostet weitere fünf Milliarden Euro. Hilfspakete wären verzichtbar, wenn die Messewirtschaft im dritten Jahr dieser Pandemie nicht weiter daran gehindert würde, sicher machbare Messen veranstalten zu können.“

Mehr als 46 Milliarden Euro gesamtwirtschaftlicher Schaden verzeichnen die Messewirtschaft und die damit verbundenen Branchen in den zurückliegenden beiden Corona-Jahren. Vor der Pandemie trug die Messewirtschaft jährlich mit rund 28 Milliarden Euro zum gesamtwirtschaftlichen Plus bei. Grundlage sind Berechnungen des ifo-Instituts.
 
Der Sonderfonds Messen erfasst als Hilfspaket mittlerweile die wenigsten Absagen. Er stützt zwar Veranstalter, die Messen aufgrund eines behördlichen Verbots streichen müssen. Häufiger führen jedoch strenge Regelungen, wie starre Personenobergrenzen, dazu, dass Messen wirtschaftlich kaum mehr machbar sind oder wichtige Aussteller wegen Restriktionen nicht anreisen können.

  • Holtmeier: „Der Sonderfonds Messen muss zügig nachgebessert werden. Die unverschuldete Not der Veranstalter, Aussteller und ihrer Gewerke ist groß. Der Sonderfonds muss jede Form einer pandemiebedingten Absage oder Verschiebung unbürokratisch anerkennen. Vor allem brauchen ausstellende Unternehmen ein starkes Absicherungsprogramm.“

Die Messewirtschaft ist in der Pandemie die am härtesten betroffene Branche: Über 70 Prozent der geplanten Messen wurden im vergangenen Jahr abgesagt, 2020 waren es 68 Prozent. Waren es 2020 allein Minus 21,8 Milliarden Euro kamen im vergangenen Jahr noch einmal 24,4 Milliarden Euro Schaden hinzu. An der Messewirtschaft hängen 230.000 Jobs in Deutschland. 165.000 Arbeitsplätze sind mittlerweile gefährdet.

DVSI: Spielwarenbranche setzt Höhenflug fort

Spielwaren weiterhin „heiß begehrt“ / Branche mit Sonderkonjunktur / Hoffnung auf eine Fortsetzung der Entwicklung

DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil stellt fest: Jetzt ist es offiziell. Der deutsche Spielwarenmarkt bleibt in der Spur. Auch ein bis weit in den Frühjahr 2021 dauernder Lockdown, der Mangel an Rohstoffen und Vorprodukten, anhaltende Lieferketten- und Logistikprobleme sowie steigende Energie­preise und eine insgesamt labile Gesamtkonjunktur zwischen Flensburg und Konstanz – der deutsche Spielwarenmarkt zeigte sich von nationalen wie globalen Herausforderungen unbe­eindruckt.

Nach einem extrem starken Jahr 2020 mit einem Plus von 11% legte der Markt 2021 noch einmal um 4% zu (Quelle: Handelspanel der npdgroup deutschland GmbH). „Aktuell ist es für eine abschließende Bewertung, wie sich die im DVSI organisierten Hersteller geschlagen haben, noch zu früh“, so DVSI-Geschäftsführer, „aber angesichts erster Wirtschaftsdaten, die uns vorliegen, gibt es die begründete Hoffnung, dass es etlichen Mitgliedern gelungen ist, ihre Umsätze zu steigern.“ Laut DVSI-Index vom November 2021 erwarteten die im Verband organisierten Hersteller ein über dem Branchenschnitt liegendes Umsatzplus, das über alle Vertriebswege hinweg auf 4% bis 5% taxiert wurde.

Zu den großen Gewinnern 2021 zählten erneut Building Sets, Games & Puzzle sowie das Seg­ment Infant/Toddler/Preschool, aber auch lizenzierte Spielwaren profitieren von der neuen Lust zum Spielen. Die drei Segmente stehen gemeinsam für über 60% des Branchenwachstums. Der Anteil lizenzierter Spielwaren beläuft sich nach ersten Berechnungen auf 23% am Gesamt­markt. Wenig überraschend ist die Verschiebung innerhalb der Vertriebswege. Vor allem das Internet als auch branchenfremde „Touchpoints“ profitierten in der Pandemie vom Lockdown, während der Fachhandel Umsatzeinbußen hinnehmen musste. Die sogenannten „Toys Genera­lists & Specialists“ ließen mit einem Minus von 4% ein paar Federn, während die Verbraucher­märkte auf Vorjahresniveau abschließen konnten. Das Wachstum wurde nicht zuletzt aber durch den Vertriebskanal „Other“ mit  einem Plus von 11% erzielt.

Mit einem Umsatzplus von 4% im abgelaufenen Jahr nähert sich der deutsche Spielwarenmarkt der 4 Mrd. EURO-Marke. Zum Vergleich: 2010 lag der Umsatz noch bei 2.6 Mrd. EURO, 2020 bei 3.7 Mrd. Das entspricht einer Steigerung von rund 46% in den letzten 12 Jahren – keine Branche dürfte so krisenresistent sein wie die Spielware. „Auch wenn Spielwaren als sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeit Nutznießer der Pandemie sind“, so Ulrich Brobeil, „ist die gute Entwicklung der Branche nicht allein nur auf Corona zurückzuführen. Der Stellenwert von Spielwaren und Spielen als auch die gute Programmarbeit der Hersteller haben maßgeblich zur guten Entwicklung beigetragen.“

Einen Wermutstropfen musste die Branche dennoch schlucken. Die hohen Erwartungen an das Weihnachtsgeschäft, die der DVSI-Index widerspiegelte, erfüllten sich nicht in dem Maße wie erhofft. „Über die Gründe lässt sich nur spekulieren“, so Ulrich Brobeil, „aber die galoppierende Inflationsrate dürfte ihren Teil dazu beigetragen haben“. Ein Ende der Preisentwicklung scheint derzeit nicht in Sicht, da die Energiepreise weiter für Druck auf den Märkten sorgen dürften. Für das laufende Jahr erwarten die DVSI-Mitglieder Umsätze in Höhe des Jahres 2021 bzw. ein leichtes Plus.