Digitalisierung, Absatzstrukturen und Produktverantwortung strategisch wichtig – Thüringens Staatssekretär Georg Maier: „Spielen ist für Kinder eine Reise durch die Fantasie“
Der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie (DVSI) ist für die Zukunft gerüstet. „Die Strategie stimmt. Wir vertreten konsequent die Belange der Spielwaren im öffentlichen Leben und sorgen mit unseren Mitgliedern dafür, dass Kinder durch Spielen Fähigkeiten und Fertigkeiten für ihr späteres Leben lernen“, sagte DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil in der Mitgliederversammlung des Branchenverbandes am 6. Juli bei ASS Altenburger (Thüringen). Wichtige aktuelle Themen für den Verband sind Datenschutz, Digitalisierung, Absatzstrukturen, Produktverantwortung und alternative Materialien sowie die Sicherheit neuer Spielzeuge.
Auf der Agenda der vom DVSI-Geschäftsführer souverän geleiteten Tagung in der Spielkartenfabrik Altenburg standen der Bericht zur Verbandsentwicklung 2016/2017, der Finanz- und Kassenbericht, die Entlastung von Vorstand und Geschäftsführung, die Nachwahl zum Engeren Vorstand sowie die Vorstellung der Ergebnisse zur Mitgliederbefragung 2017. Stefan Luther, Geschäftsführer von ASS Altenburger, begrüßte die DVSI-Mitglieder und skizzierte die Entstehung des 1832 als Altenburger Spielkartenfabrik gegründeten Unternehmens, das derzeit 180 Mitarbeiter beschäftigt, im vergangenen Jahr 30 Mio. € Umsatz erreichte und seit 2002 zur belgischen Cartamundi-Gruppe.
„Reise durch die Fantasie“
Als Gast konnte der DVSI den Thüringer Staatssekretär Georg Maier willkommen heißen. „Spielen ist für Kinder eine Reise durch die Fantasie“, sagte der SPD-Politiker vom Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft und verwies damit „auf die hohe emotionale Bedeutung des Spielens“. Die Digitalisierung verändere alles, auch in der Spielwarenindustrie, konstatierte der Staatssekretär und lobte den Mittelstand: Dieser sei vielfach schon besser aufgestellt für die Zukunft als die Konzerne.
Bestnoten für DVS-Geschäftsstelle
Die Mitgliederbefragung ergab eine äußerst positive Bewertung der DVSI-Geschäftsstelle in Nürnberg. 98 Prozent der Befragten finden die Zusammenarbeit gut oder sehr gut, eine deutliche Steigerung gegenüber den Umfragen von 2013 (57 %) und 2015 (90 %). Die Zusammenarbeit wird mit der Note 1,6 bewertet. 70 Prozent der Befragten wirken bereits in den DVSI-Gremien mit. Relativ hohes Interesse besteht an mehrtätigen Branchenmeetings.
Felix Storck neu im engeren Vorstand
Nach dem altersbedingten Ausscheiden des langjährigen Vorstandsmitglieds Hermann Otten (Ravensburger Spieleverlag GmbH) aus dem Engeren DVSI-Vorstand wählte die Mitgliederversammlung Felix Stork (Simba Dickie Group) in das Führungsgremium des DVSI. Neben dem 32 Jahre alten Nürnberger sind Paul Heinz Bruder (Bruder Spielwaren GmbH & Co. KG), Frédéric Lehmann (Lego GmbH), Frank Schneider (rollytoys Franz Schneider GmbH & Co. KG) und Jörg Vallen (Busch GmbH & Co. KG) Mitglieder des Engeren Vorstands. Dem Gesamtvorstand gehören noch Christian Alsbaek (Goodbaby International), Daniel Barth (Steiff GmbH), Beate Becker (Heless GmbH), Ulrich Hirsch (Clementori GmbH), Dr. Rainer Noch (NOCH GmbH & Co. KG) und Sven Rathgeber (Rathgeber GmbH) an.
Wirtschaftlich steht die Interessenvertretung der wichtigsten Spielwarenhersteller auf einer gesunden Basis: Der Etat von 920 000 € Euro weist ein Vermögen und Kapital von jeweils 290 000 € aus. Die Vollmitglieder des DVSI entlasteten die Geschäftsführung und den Vorstand einstimmig. Auch die 2018 und 2019 greifende neue Beitragsordnung wurde genehmigt. Die nächsten Mitgliederversammlungen werden am 4./5. Juli 2018 und am 3./4. Juli 2019 jeweils in Nürnberg stattfinden.
Catherine van Reeth, Generaldirektorin von Toy Industries of Europe (TIE), informierte die DVSI-Mitglieder über neue Produktvorschriften und Regularien der EU zur Sicherheit von Spielzeug und darüber hinaus. Für das Gendermarketing der DVSI-Unternehmen war der Vortrag „Die Rosa-Hellblaue-Falle“ zu Rollenklischees im Familienalltag, auch in der Spielwaren-Szene, gedacht.