Noch bevor auf der Pressekonferenz der Firmengruppe Simba Dickie die Frage nach der Märklin-Übernahme gestellt werden konnte, gab Firmenchef Michael die Antwort: Keinerlei Kommentare, denn die Prüfungen der Zahlen laufe noch. Vor Mitte Ende Februar seien hier keine Ergebnisse zu erwarten.
Und noch etwas nahm Sieber vorweg: „Wir wollen wieder zurück auf den Wachstumspfad und die Old-Europe-Lastigkeit verringern. Allerdings gehe es Simba-Dickie nicht um Umsatz um jeden Preis, sondern um nachhaltiges Wachstum.“
Auf die Frage nach dem derzeit „heißen“ Thema iToys und Toys 3.0 äußerte sich Michael Sieber sichtlich amüsiert. Vor einem Jahr, so berichtete er, habe ihn im London auf der Spielwarenmesse ein Geschäftspartner seine neuen „Smart Toys“ gezeigt und erkärt, dies sei die einzige Zukunft und wenn er diesem Trend nicht folge, dann verschwinde Simba-Dickie vom Markt. Heuer habe er den Geschäftspartner wieder in London besucht, dort waren von den sogenannten Smart Toys auf dessen Stand nichts mehr zu sehen und Simba-Dickie gebe es immer noch.
„Trotz des wirtschaftlich gerade in Europa schwierigen Umfeldes konnte die Simba Dickie Group den konsolidierten Gesamtumsatz 2012 mit 615,0 Mio. Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahres halten“, so resümiert Manfred Duschl, CFO der Simba Dickie Group die Geschäftsentwicklung des Spielwarenherstellers kurz vor der 64. Internationalen Spielwarenmesse Nürnberg.
Im Vorjahr belief sich der konsolidierte Gesamtumsatz auf 620,0 Mio. €. Durch sehr erfreuliche Umsatzzuwächse in Russland, Südamerika, Middle East und Südafrika konnte eine stagnierende Entwicklung in Europa bzw. eine sogar rückläufige Entwicklung, was Südeuropa betrifft, im Hinblick auf den Gesamtumsatz 2012 nahezu ausgeglichen werden.
Die Simba Gruppe einschließlich der Gesellschaften BIG und Noris hat im Jahr 2012 mit 145,0 Mio.€ annähernd den gleichen konsolidierten Gesamtumsatz wie im Vorjahr (147,0 Mio. €) erreicht. Bei der Dickie Gruppe ging der konsolidierte Gesamtumsatz 2012 von 95,0 Mio. € im Vorjahr auf 80,0 Mio. € um ca. 15% zurück.
Der Grund hierfür liegt im Wesentlichen darin, dass sich das Geschäft mit der Cars 2 Lizenz von Walt Disney im Jahr 2012 auf ein normales Niveau eingependelt hat. Der Umsatzhype des Vorjahres ist weggefallen. Weiterhin kommt hinzu, dass die Produktion in der Majorette Fabrik in Thailand nach der Zerstörung durch die Flut im Herbst 2011 erst Ende April 2012 wieder anlief und der geplante und mögliche Umsatz aufgrund von noch vorhandenen Kapazitätsengpässen nicht zu realisieren war. Die Smoby Gruppe weist 2012 einen konsolidierten Gesamtumsatz in Höhe von 133,0 Mio. € aus. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr mit 150,0 Mio. € liegt im Wesentlichen an der negativen Gesamtentwicklung in Südeuropa. Die ausländischen Tochtergesellschaften der Simba Dickie Group konnten den konsolidierten Gesamtumsatz im Jahr 2012 von 228,0 Mio. € im Vorjahr auf 257,0 Mio. € um 12% steigern. Hervorzuheben sind hier die sehr erfreulichen Entwicklungen in Russland, Südamerika und Middle East. Positiv wirkt sich auch die Akquisition der Simba Dickie Group in Südafrika aus.
Internationale Umsatzanteile
Der internationale Anteil der Simba Dickie Group liegt im Jahr 2012 unverändert bei ca. 75%. Die Hauptexportnationen waren 2012 die Länder Frankreich, Russland, Spanien und Italien.
Vor dem Hintergrund der auch für 2013 nicht positiven wirtschaftlichen Prognosen plant die Simba Dickie Group, den konsolidierten Gesamtumsatz im Jahr 2013 dennoch um 3% von 615,0 Mio. € auf 635,0 Mio. € zu erhöhen.
Die Simba Dickie Group beschäftigte Ende 2012 weltweit rund 4.200 Mitarbeiter. Die Veränderung zum Vorjahr mit 4.000 Mitarbeitern um 5% ergab sich durch Steigerungen der Mitarbeiterzahl aufgrund des Umsatzzuwachses in den ausländischen Tochtergesellschaften und den Produktionsgesellschaften. In Deutschland blieb die Mitarbeiterzahl im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert.
Ende 2012 beschäftigte die SIMBA DICKIE GROUP in Deutschland 625 Mitarbeiter (Vorjahr 645 Mitarbeiter) und in den Hong Kong Gesellschaften 183 Mitarbeiter (Vorjahr 185 Mitarbeiter). Die anderen 3.392 Mitarbeiter (Vorjahr 3.170 Mitarbeiter) sind für die SIMBA DICKIE GROUP im Ausland, in den mittlerweile 5 Produktionsgesellschaften (2.245 Mitarbeiter) und den 27 Simba Vertriebsgesellschaften (1147 Mitarbeiter) tätig. Die Smoby Gruppe beschäftigte davon weltweit insgesamt 590 Mitarbeiter.
Ertrags-/Finanzsituation
Die Simba Dickie Group hat in Voraussicht auf die eingetretene Konsolidierung der Umsatzentwicklung 2012 die Weichen in Richtung Kapazitätsanpassungen sehr frühzeitig gestellt, so dass die Ertragslage auf Vorjahresniveau gehalten werden konnte. Die Ertrags- und Finanzsituation der Gruppe ist unverändert als sehr gut, solide und stabil zu bezeichnen.
Wichtige Investitionen und Veränderungen 2012
Die Simba Dickie Group hat im Jahr 2012 Investitionen in Höhe von etwa 30,0 Mio. € getätigt. Die geplanten Gesamtinvestitionen 2013 belaufen sich auf ca. 35,0 Mio. Euro. Davon sollen ca. 10,0 Mio. Euro in Deutschland investiert werden.
Die wichtigsten Investitionen, Maßnahmen und Veränderungen 2012 waren dabei im Einzelnen: Kauf der Gesellschaft Valid Trade in Durban (Südafrika) über einen Sharedeal im Herbst letzten Jahres. Die Firma Simba Toys GmbH & Co. KG hat 100% der Anteile der Firma Valid Trade, zu der bereits jahrelange gute Geschäftsbeziehungen bestanden, übernommen und wird die Tochtergesellschaft unter der Bezeichnung SISO Toys South Africa (PTY) Ltd. fortführen. Geplant ist, diese neue Tochtergesellschaft auch als Brückenkopf für die Erschließung weiterer Länder im Süden Afrikas zu nutzen.
Die Firma Simba Dickie Belgium S.A. wurde in Simba Toys Benelux S.A. umbenannt und wird mit Wirkung vom 1. Januar 2013 neben Belgien und Luxemburg auch Holland mit betreuen. Die bisherige Vertretung in den Niederlanden wurde zu Ende des Jahres 2012 aufgegeben. Mit Ausnahme von Griechenland werden nun nahezu alle Länder in Europa über eigene Tochtergesellschaften betreut.
Investition in ein neues Halbteile- und Fertigwarenlager mit 8.500 m2 und ein Instandhaltungsgebäude mit ca. 2.000 m2 am Produktionsstandort der Firma Smoby Toys in Arinthod. Die Gesamtinvestitionssumme hierfür belief sich auf ca. 6,5 Mio. €.
Wiederaufbau der durch die Flutkatastrophe im Herbst 2011 in Bangkok/Thailand nahezu vollständig zerstörten Majorette Fabrik. Die Produktion konnte Ende April 2012 wieder anlaufen. Die Gesamtinvestitionssumme betrug ca. 10,0 Mio. €.
Verschmelzung der Gesellschaften Simba und Smoby zur neuen Gesellschaft Simba Toys Italia Spa. in Italien mit Wirkung vom 1. Mai 2012.
Investitionen in neue Kunststoffspritz- und Zinkspritzguss- technologien in den Produktionsbetrieben in Deutschland, Frankreich und Thailand und Investitionen in CNC-Technik und vollautomatische Montageautomaten in den Holzverarbeitungs- betrieben in Deutschland und Tschechien sowie Investitionen in maschinelle Einrichtungen in allen Produktionsbetrieben der SIMBA DICKIE GROUP sowie in Werkzeuge.
Neben Investitionen in eine zusätzliche Erweiterung und Modernisierung des Maschinenparks in allen Produktionsbetrieben der Simba Dickie Group sowie Investitionen in neue Produkte, Produktlinien und Werkzeuge, liegt das Hauptaugenmerk 2013 auf den folgenden Investitionsmaßnahmen:
Einbindung der Gesellschaften Simba Toys Hong Kong und Dickie Toys Hong Kong.
Investition in eine neue Logistikplattform durch die Firma Smoby Toys SAS in Moirans mit einer Gesamtfläche von 30.000 m2. Mit diesem neuen Logistikzentrum soll die komplette Logistik der Smoby Gruppe sowie von Simba, Dickie und Majorette in Frankreich an einem zentralen Ort erfolgen. Geplant ist darüber hinaus, über diese Logistikplattform in Zukunft auch die Logistik von Smoby Großteilen nach Südeuropa abzuwickeln. Die veranschlagte Gesamtinvestitionssumme beläuft sich auf ca. 12,0 Mio. Euro.
Komplette Verlagerung der Firma Schipper Arts & Crafts GmbH einschließlich der Produktion vom jetzigen Standort in Nürnberg zum Hauptsitz der Simba Dickie Group in Fürth/Stadeln.
Gründung einer Vertriebs- und Produktionsgesellschaft in Brasilien.