Mit Übernahme der ICTI Präsidentschaft hat DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil nun auch einen Sitz im unabhängigen Governing Board des ICTI Ethical Toy Program (IETP, früher: ICTI Care Process) inne. Neben Spielwarenmarken, dem Spielwarenhandel, Herstellern und Verbänden sind auch zivilgesellschaftliche Organisationen mit an Bord, um gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen zu arbeiten.
1995 verfasste das International Council of Toy Industries (ICTI) einen Kodex über gute Unternehmenspraktiken mit dem Titel „Code of Business Practices“, der als einheitlicher Standard für ethische Produktion in der Spielzeugindustrie gilt. 2004 wurde die ICTI Care Foundation als unabhängige Non-Profit-Organisation ins Leben gerufen, um die Umsetzung des ICTI Care Process und die Zertifizierungsvorgänge auf der Grundlage des Code of Business Practices des ICTI zu überwachen. Die Abkürzung „ICTI“ vor dem Namen bringt die langjährige Beziehung zum Ausdruck – ICTI Ethical Toy Program (IETP).
IETP steht für den Schutz von Arbeitern und Arbeiterinnen und für eine Spielwarenbranche, die sich zu ihrer Verantwortung bekennt: das Programm unterstützt verantwortungsvolle Lieferketten in der Spielwaren- und Entertainmentbranche. IETP arbeitet mit mehr als 1.200 Lieferanten sowie 1.500 Marken, Händlern und Lizenzgebern weltweit zusammen. Das starke Programm zur Zertifizierung von Sozialstandards, die weitreichenden Programme zum Kompetenzaufbau, die skalierbaren Initiativen zum Wohlergehen von Arbeitern und die Online-Plattform für verantwortungsvolles Sourcing und Business Matching haben dafür gesorgt, dass das ICTI Ethical Toy Program einen hervorragenden Ruf genießt.
Die Förderung von Nachhaltigkeit entlang globaler Lieferketten und die Einhaltung grundlegender Arbeits- und Umweltstandards bei der Spielwarenproduktion steht seit Jahren auch auf der Agenda des DVSI. Mit der Gründung der Fachgruppe „Lieferkette“ setzte der DVSI im Jahr 2015 ein weiteres Zeichen der Selbstverpflichtung. Von Anfang an waren neben Industrie und Handel auch Vertreter der NGO’s Werkstatt Ökonomie/Fair Spielt und Christliche Initiative Romero kooperativ und aktiv dabei, getreu dem Ansatz „Gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen“. Schon früh (2016) suchte der DVSI zu diesem Ansatz auch den Dialog mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ). Auch bei der Gründung der hieraus gemeinsam entwickelten Fair Toys Organisation (FTO), einer vom BMZ unterstützten Multistakeholder-Initiative aus engagierten Unternehmen, dem DVSI, Handel und zivilgesellschaftlichen Organisationen, war der DVSI mit seiner Kompetenz eine treibende Kraft für die Koalition unterschiedlicher Interessengruppen. DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil war es von Anfang wichtig, in diesen Prozess auch Auditierungs- und Zertifizierungssysteme wie eben IETP, aber auch amfori (früher: BSCI), SEDEX, SMETA, SA 8000 und andere mit einzubeziehen. Mit dem Sitz im IETP Governing Board schließt sich ein Kreis.