Auf der gemeinsamen Abschlußpressekonferenz von Spielwarenmesse, DVSI und BVS erklärte DVSI-Geschäftsführer Uli Brobeil: „Die Quelle alles Guten liegt im Spiel. Einmal mehr wurde diese Aussage des Pädagogen und Pestalozzi-Schülers Friedrich Wilhelm August Fröbel durch die Spielwarenmesse in Nürnberg bestätigt.“ Selten zuvor war die Stimmung und Zufriedenheit bei Herstellern und Fachbesuchern so euphorisch zu spüren und zu sehen, wie auf dem diesjährigen „Marktplatz der Innovationen“ in der Hauptstadt der Spielwaren.
Den Ausstellern, darunter den Mitgliedsunternehmen des Deutschen Verbandes der Spielwarenindustrie (DVSI) ist bei der Produktpräsentation einmal mehr der Spagat zwischen Tradition und Moderne hervorragend gelungen: Das vielfältige und schöne Angebot für alle Altersgruppen und Schichten der Gesellschaft zeigte auch den vielen begeisterten Besuchern, dass Spielen immer noch große Freude schenkt. Ulrich Brobeil, Geschäftsführer des DVSI konstatiert einmal mehr: „Spielen ist Teil unseres Lebens, egal, wo und wie wir leben, egal wie alt wir sind, egal ob Mädchen oder Junge, egal ob Technikfreak, Puppenliebhaber oder Brettspieler. Spielen gehört zu den Menschen wie die Nahrung oder die Luft zum Atmen. Spielen hat lifetime-Charakter.“
Der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie ist auch deshalb mit der Spielwarenmesse außerordentlich zufrieden, weil die Spielwarenindustrie in Deutschland mit Rückenwind in die große „Toy Show“ gekommen ist. Der Dezember verzeichnete mit 9 Prozent sogar das größte Wachstum in der Spielwarenindustrie seit 2008, wobei der Branche der zusätzliche Verkaufstag vor den Festtagen voll in die Karten spielte.
Die DVSI-Umfragen unter den Herstellern ergaben fast ausschließlich die erfreuliche Rückmeldung, dass die Unternehmen auch im laufenden Jahr mit guten Geschäften rechnen und die wirtschaftlichen Aussichten positiver bewerten als in der Vergangenheit. Diese positive Stimmung der Aussteller war überall zu spüren.
Innovationsstärke gibt Anlass zum Optimismus
Was gibt nun Anlass zum Optimismus? Da sind zunächst einmal die Unternehmen der Spielwarenbranche, denen die Ideen nicht ausgehen, was die vielen Neuheiten beweisen. Es ist immer wieder beeindruckend, wie innerhalb eines Jahres neue Produkte kreiert und hier gezeigt werden können. Wir sind am Puls der Zeit. Dies gilt gleichermaßen für den nationalen wie für den internationalen Markt. Denn wie in Deutschland stellen wir auch weltweit ein kontinuierliches Wachstum fest.
Gerade im Lizenzbereich dürfte der Markt 2015 von mehreren neuen Filmen profitieren. Schon im vergangenen Jahr wirkten sich die starken Lizenzen positiv auf das Geschäft aus. Wenn nun die kommenden Filme das Thema befeuern, könnten sich die Produkte zu The Avengers, Jurassic World, Minions und Star Wars noch mehr zu Garanten für den Erfolg und starken Umsatzbringern erweisen.
Zuversicht gibt außerdem, dass sich der Trend bei den Verbrauchern etwas geändert hat: Gefragt sind wertige Spielwaren, keine Billigartikel. Gut informierte Eltern, Großeltern und Schenker überhaupt achten vor allem auf sichere und nachhaltige Spielzeuge, was die Hersteller garantieren; dabei sparen sie weder an der Zahl, noch am Preis der Produkte.
Elektronische Spielwaren und Lernspielzeug sind gefragt, um Technik und Informatik spielerisch zu erfahren. Die Elektronik erobert weiter die Kinderzimmer. Helikopter und Quadro-Copter mit Kamera, humanoide Roboter und interaktive Dinos sind absolute Highlights. Hinzu kommt, dass immer mehr klassische Spiele auch Varianten für Tablet und Handy bieten.
Die Vielfalt, der Mix aus Tradition und Technik, ist unverkennbar. Trotz der mehr als 70 000 Neuheiten, die auch in diesem Jahr auf der Messe vorgestellt wurden, haben wir weiterhin die Klassiker, also Spielwaren, mit denen schon Oma und Opa, Vater und Mutter gespielt haben, wie z.B. Gesellschaftsspiele, Puppen und Plüsch. Die Aussage von Fußball-Weltmeister Thomas Müller („Es wird gespielt, was auf den Tisch kommt“) kann demnach uneingeschränkt auch auf den Spielwarenmarkt übertragen werden.
Wirtschaftliche Lage
Über Jahre hinweg waren die Spielwarenumsätze in Deutschland mager. Doch dann kam die Wirtschaftskrise und mit ihr das Wunderjahr 2009 und das Super Triple 2010, 2011 und 2012. Im Jahr 2013 folgte eine Nullnummer, dem dann 2014 ein regelrechter Umsatzsprung folgte. Vergleicht man den Binnenmarkt mit den Märkten der G5 Länder Europas, schneidet Deutschland zusammen mit Frankreich am besten ab.
Der DVSI fing während der Messe Stimmen aus der Industrie ein, die ein durchweg optimistisches Bild widerspiegeln. Trotz punktueller Probleme und Schwierigkeiten, die gelegentlich auftreten, wird die aktuelle wirtschaftliche Situation der Unternehmen eher positiv eingeschätzt, teilweise sogar sehr positiv. Es gab kaum negative Bewertungen. Außerdem profitiert auch die Spielwaren-Branche von der durch die Niedrigzinsphase ausgelösten Konsumfreudigkeit der Verbraucher. Dieses wurde gerade im vergangenen Weihnachtsgeschäft sehr deutlich. Zudem können weiterhin aktuelle und unvorhergesehene Trends den Markt beflügeln. Die Loom-Gummibänder, die 2015 dem Spielwaren-Einzelhandel einen willkommenen Boom bescherten, oder die Sammelbilder zur Fußball-Weltmeisterschaft und nahtlos übergend zur aktuellen Bundesligasaison sind beste Beispiele dafür.
Beim Nachmessegeschäft erwarten viele Unternehmen zunehmende Umsätze – auch und gerade auf dem internationalen Markt. Ein weiteres Wachstum in diesem Jahr ist also möglich – trotz der Krisenherde in aller Welt.
Nürnberg ist der Marktplatz der Innovationen
Die Industrie nutzte einmal mehr die Spielwarenmesse in Nürnberg zur Weichenstellung für die Zukunft. Entwicklung und Innovation stehen weiterhin klar im Fokus. Davon zeugen sowohl die Qualität als auch die Quantität der hier in Nürnberg ausgestellten neuen Ideen.
Nürnberg ist der Marktplatz der Innovationen! Der „Spirit of Play“ war in allen Ausstellungshallen förmlich zu spüren. Auf der Welt einzigartig treffen hier internationale Kunden und internationale Industrie zusammen und erleben den Querschnitt der Leistungsfähigkeit der Spielwarenindustrie. So wird ein Messebesuch zur lohnenden Investition. Und gratis dazu gibt es jede Menge Inspiration. „Dass davon auch die Aussteller überzeugt sind, zeigt nicht nur der Rekord der Aussteller, sondern auch, dass alle unsere Mitglieder, die wir befragt haben, den Messeauftritt fest in ihrem Jahresprogramm verankert haben.“
Den DVSI als Neu-Nürnberger freut dies besonders. Der Umzug der DVSI-Geschäftsstelle von Stuttgart in die „Hauptstadt der Spielwaren“ verlief problemlos und „wir haben uns in der Nürnberger Wiesentalstraße 34 bereits sehr gut eingelebt.“
BVS: Spielwarenmesse ist Trendscout für die Branche
Trends treiben den Markt – ob Spielzeug mit wissenschaftlichem Touch oder Spielzeug, bei dem sich die Kinder kreativ selbst verwirklichen können – die Spielwarenmesse zeigte sich wieder am Puls der Spielwarenwelt so fasste der BVS die Messe zusammen. Willy Fischel, BVS-Geschäftsführer: „Nürnberg ist das Mekka der Branche. Wer in der Spielwarenwelt mitspielt, war in Nürnberg, denn hier werden die Weichen für das Spielwarengeschäft des Jahres gestellt.“
Die Bilanz des Spielwarenhandels fällt für 2014 überraschend gut aus. Fischel: „Umsatzwachstum ist die Mutter des Erfolgs. Die Deutschen zeigten sich im Jahresendspurt in bester Kauflaune.“ Der stationäre und der Online-Handel profitieren von der positiven Gesamtmarktentwicklung, die ein gutes Fundament für ein gutes Messegeschäft war.
Auch die stationären Händler fahren ihre Online-Investitionen in 2015 weiter hoch und optimieren ihren Multichannel-Auftritt zum Konsumenten. Randsortimente werden profiliert – ob Kindertextilien oder PBS. Die Spielwarenmesse setzte hier Signale – ob mit eigenen Präsentationsschwerpunkten in den Hallen oder sogar mit einer eigenen PBS-Messe, der Insights X vom 08. bis 11. Oktober 2015 in Nürnberg. Eine neue zukunftsweisende Messeplattform für den Handel, denn die PBS-Branche entwickelte sich zuletzt dynamisch: Laut GfK (GfK Retail and Technology, Panelmarkt, 22. Januar 2014) ist der deutsche Stationery Markt (von GfK beobachtete Produktgruppen und Absatzkanäle) 2014 gegenüber 2013 um 5 % auf 1,037 Mrd. Euro gewachsen.
Die Spielwarenmesse sendete wichtige Signale über das Zukunftspotential der ausgestellten Produkte aus. Fischel: „Nicht nur die Händler – auch die Hersteller fahren schlauer nach Hause. Denn sie wissen jetzt, auf welche Resonanz ihre Neuheiten gestoßen sind. Als Resultat vieler Gespräche werden nach der Messe die Marketing- und Vertriebsplanungen verfeinert und die Produktionsmengen angepasst. 50 % aller Spielzeuge sind Innovationen und damit das Lebenselixier der Branche. Die Händler nehmen jetzt neue Produkte mit den dazugehörigen Daten in ihre Warenwirtschaft auf, planen die mit den Lieferanten besprochenen Marketing- und Verkaufsförderungsmaßnahmen und passen ihre Verkaufsflächen an.
Unmittelbar nach der Spielwarenmesse ist das Faschings- und Karnevalsgeschäft weiter in vollem Gange. Danach folgt das Oster- und Kindertagsgeschäft. Die positive Energie der Spielwarenmesse sorgt für neuen Elan, die Innovationen aus Nürnberg in die Geschäfte zu den großen und kleinen Spielkindern zu bringen.“