Wader Quality Toys KG muss nun auch in Radevormwald aufgeben. Das teilt der Insolvenzverwalter Stephan Ries von Schultze & Braun mit. Der bekannte Hersteller von Kinderspielsachen hatte am 9. Februar dieses Jahres Insolvenzantrag gestellt. Daraufhin kündigten die Vermieter der beiden Betriebsstätten in der „Alten Landstraße“ und „Max-Planck-Straße“ in Radevormwald mit sofortiger Wirkung. Für die „Alte Landstraße“ steht inzwischen schon der Nachmieter vor der Tür. Die Firma GIRA will dort Forschung und Entwicklung betreiben. Von der Betriebsschließung sind jetzt noch zwölf Mitarbeiter betroffen. Ursprünglich beschäftigte das Unternehmen 61 Mitarbeiter.
Das Unternehmen hatte bereits vor der Insolvenz, im Herbst 2011, die Zweigniederlassung in Elterlein (Erzgebirge) geschlossen. Dort waren damals 50 Mitarbeiter betroffen.
„Konzepte für eine Fortführung von Wader Quality Toys als reine Handelsgesellschaft in neuen Räumlichkeiten haben sich letztlich als zu teuer für die Gläubiger erwiesen“, sagt Insolvenzverwalter Stephan Ries. Die Investorengruppe um Manfred Wader, der sich gemeinsam mit anderen Branchenfachleuten sehr um eine – wenn auch kleine – Fortführungs- und Sanierungslösung bemüht hatte, hätte neben unvermeidlichen Rationalisierungsschritten eine völlig neue Infrastruktur schaffen müssen.
Demgegenüber erwies sich der Verkauf einzelner Vermögenswerte aufgrund sehr guter Angebote aus Gläubigersicht als deutlich wirtschaftlichere Alternative. Die Summe aller Einzelverkäufe lag weitaus höher als das höchste Gebot für eine Auffanglösung.
„Wir haben sehr darum gekämpft, dieses traditionelle Familienunternehmen mit seinen weithin bekannten Qualitätsprodukten wenigstens in Teilen für die Region zu erhalten“, unterstreicht Ries. Letztlich zähle aber stets das Interesse der Gesamtheit aller Gläubiger an einer möglichst hohen Verteilungsquote im Verfahren.
Nun werden die Sachwerte an unterschiedliche Bieter verkauft. Die Maschinen und Anlagen werden öffentlich versteigert. Immerhin wird die Marke „Wader Quality Toys“ auch künftig Bestand haben. Viele der mehr als 200 Kunststoff-Produkte wie Baustellenfahrzeuge, Dreiräder und Strandspielzeuge werden ab dem Jahre 2013 wieder in Fachgeschäften und bei Sonderaktionen verschiedener Supermärkte zu kaufen sein. Dann kommen sie allerdings aus Weißrussland von der Firma „Polesie“.