Das Management der Modelleisenbahn Holding GmbH erwirbt von der Model Railway Holding AG in Form eines Management-Buy-outs 100 Prozent der Marken Fleischmann und Roco. Das teilten die drei beteiligten Manager Leopold Heher (CEO), Roland Edenhofer (CFO) und Johannes Steinparzer (COO) heute, Dienstag, 14. Juni 2011, am Unternehmenssitz in Bergheim bei Salzburg mit. Die Übernahme wird mit 30. Juni 2011 wirksam. CEO Heher sagte, das Management wolle mit der Übernahme der Eigentümerschaft den Sanierungserfolg nachhaltig absichern. Aufgrund der genauen Kenntnisse des Unternehmens und der langjährigen Erfahrung in dieser Branche habe man sich dazu entschlossen und ein entsprechendes Angebot gelegt. „Wir haben als verantwortliche Manager nach dem Erwerb von Fleischmann diese Unternehmensgruppe saniert. Die Bilanz 2010 zeigt folgerichtig erstmals schwarze Zahlen über alle Unternehmen hinweg. Jetzt geht es darum, die vorhandenen Erfolgschancen zu nutzen. Wir fühlen uns dazu auch gegenüber den 740 Mitarbeitern und unseren mehr als 1.000 Fachhändlern verpflichtet, die unsere positive Entwicklung erst ermöglicht haben.“
Die dem Raiffeisenverband Salzburg nahestehende UBG Unternehmensbeteiligungs GmbH hat – als alleinige Gesellschafterin der Model Railway Holding AG – die Verhandlungen zu diesem Buy-out geführt. Heher: „Wir freuen uns, dass der Raiffeisenverband Salzburg unser Angebot angenommen hat. Die Bank ist in den vergangenen sechs Jahren zuerst Roco und dann Fleischmann in äußerst schwierigen Situationen unterstützend zur Seite gestanden. Sie wird auch in Zukunft die hauptfinanzierende Bank bleiben und unseren Weg begleiten.“ Im April 2011 hatte die UBG die Anteile von Franz Josef Haslberger an der Haslberger Railway Holding AG übernommen und diese anschließend in die Model Railway Holding AG umfirmiert. Über diese im Einvernehmen durchgeführte Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart.
Strategisches Investment
Heher betonte, dass er mit seinen beiden Kollegen ein strategisches Investment eingegangen sei. Die Branche sei nach wie vor schwierig und die Kernmärkte schrumpfend. Die Modelleisenbahn Holding habe aber im Gegensatz zu anderen internationalen Anbietern die notwendige Restrukturierung bereits erfolgreich durchgeführt. Eigentümer, die nahe am Tagesgeschäft agierten, seien in dieser Situation durch Flexibilität und Entscheidungsgeschwindigkeit ein zusätzlicher Vorteil. „Die Marken Fleischmann und Roco sind nach dieser Übernahme optimal auf die aktuelle Marktlage eingestellt.“ Als strategische Zielsetzungen nannte Heher das Ankurbeln des weltweiten Exports, die Intensivierung des Internetverkaufs in Kooperation mit dem Fachhandel und die Repositionierung des Produktes Modelleisenbahn durch Digitalisierung,um neue Spielqualitäten zu erreichen und die Steuerung zu vereinfachen. Die operativen Grundlagen der Modelleisenbahn Holding, durch die derSanierungserfolg herbeigeführt worden ist, bleiben auch nach dem Management-Buy-out unverändert. Die Modelleisenbahn Holding produziert in internationaler Arbeitsteilung. Die Kernfunktionen Steuerung, Entwicklung und Know-how-intensive Produktion finden in Österreich und Deutschland statt. Die getrennt geführten Marken Fleischmann und Roco haben durch ihre Positionierung als hochwertige und innovative Spielware weltweit Entwicklungspotenzial. Die Modelleisenbahn Holding setzt dabei weiterhin auf die Kooperation mit dem Fachhandel.
Die Finanzierung des Unternehmens ist sichergestellt: Zinsen und Tilgung können aus dem operativen Ergebnis bedient werden.
Operativ wird die Modelleisenbahn Holding 2011 so viele Neukonstruktionen auf den Markt bringen wie niemals zuvor. Technologisch liegt der Schwerpunkt auf den digitalen Effekten (Bewegung, Licht, Geräusch) sowie auf einer Verbesserung der Anlagensteuerung. Der Umsatz 2011 wird bei rund 52 Millionen Euro erwartet, was zu einer weiteren Verbesserung bei EBIT und EGT gegenüber 2010 führen wird.